Page 29 - Schönberg im Winter 2023
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erinnert sich Zurstraßen. „Zu besten Zeiten war der in Fahrt gekommen, merkt Wilfried Zurstraßen an: „Von
Markt mit rund 100 Buden und etwa 25.000 Besuche- seinerzeit rund 10.000 jährlichen Übernachtungen ist er
rinnen und Besuchern weit über Schönberg hinaus DER auf inzwischen etwa 70.000 Gäste und 500.000 Über-
Weihnachtsmarkt schlechthin in der Region; außer in Plön nachtungen pro Jahr gewachsen; damit ist Schönberg die
gab es im ganzen Kreis nichts Vergleichbares.“ Inzwischen größte Tourismusgemeinde im Kreis Plön.“
gebe es zwar etliche Weihnachtsmärkte mehr und der Und nicht nur das sei ein Grund für die Mitglieder
Schönberger Markt sei deshalb wieder kleiner geworden. gewesen, ihren Verein den sich ändernden Zeiten anzu-
Aber, sind sich Willi Alpen, Knut Lindau und Wilfried Zur- passen, weiß Knut Lindau: „1968 kam zunächst der Zu-
straße sicher, mit seinem kulturellen Angebot und den vor sammenschluss mit der Ortshandwerkerschaft und 1969
allem regionalen Marktbeschickern bei den Menschen schloss man den damaligen Verkehrsverein mit ein, zur
nach wie vor beliebt. Das gelte nicht nur für den Weih- Gründung des „Gewerbe- und Fremdenverkehrsvereins
nachtsmarkt an sich, sondern auch für das ganze Ortsbild e.V.“ Seitdem sind sowohl die Handwerkerschaft, die Han-
in der Vorweihnachtszeit, ergänzt Willi Alpen: „Ein gutes del- und Gewerbetreibenden als auch die Touristiker und
Beispiel ist die Weihnachtsbeleuchtung, die wir 1998 ge- Gastronomen im Verein organisiert.“ Allerdings wurde
meinsam aus der Bütt geholt haben und an der sich so- mit der Vielfalt der Interessen auch der Vorstand immer
wohl Gemeinde als auch Gewerbeverein in erheblichem größer. Als die Zahl der Beisitzenden schließlich auf 14 an-
Maße finanziell beteiligen.“ Als weitere weihnachtliche Be- gewachsen war, habe der Vorstand reagiert, erinnert sich
sonderheiten zählt er die Verlosungsaktion Schönberger Willi Alpen: „Eine unserer ersten Amtshandlungen unter
Weihnachtstaler und für die Kinder eine Nikolausstiefel- meinem Vorsitz war die Verkleinerung des Vorstands auf
aktion mit Weihnachtsmann im Rathaus auf. noch sieben Vorstandsmitglieder; das war notwendig, um
„Weihnachten war und ist die Zeit, in der wir unseren die Entscheidungsprozesse zu vereinfachen.“
Kunden etwas zurückgeben möchten, etwa verkaufsof- „Ob das funktioniert hat, kann ich ja nur anhand der
fene Adventswochenenden oder kulturelle Veranstaltun- 26 Jahre beurteilen, die ich Bürgermeister war“, kom-
gen“, betont Knut Lindau. Belege dafür, wie wichtig dem mentiert das Wilfried Zurstraßen lachend, „aber eines
Verein weihnachtliche Veranstaltungen für die Menschen ist klar: Wir haben nicht nur Veranstaltungen zusammen
seit jeher gewesen sind, hat er auch in den Archiven ge- organisiert, sondern immer dann, wenn es um Ortsent-
funden: „Aus den Sitzungsprotokollen geht hervor, dass wicklung, Ortsbildgestaltung und Tourismus ging, war der
wir schon in den 1950er-Jahren Weihnachtsausstellungen Gewerbeverein mit am Tisch und ein wichtiger Partner
in den Sälen aller damals drei großen Schönberger Ho- der Gemeinde.“ Umso wichtiger wurde es für den Ge-
tels mit über 10.000 Besuchern hatten.“ Zu jener Zeit sei werbeverein, sich für fähigen und interessierten Nach-
übrigens der Tourismus in der Ostseegemeinde allgemein wuchs in den eigenen Reihen und im Vorstand zu enga-
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