Page 27 - Schönberg im Winter 2023
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Das Jahr 2023 neigt
sich seinem Ende zu –
das Weihnachtsfest steht
vor der Tür
Wenn wir dann nach der vorweihnachtlichen Hektik an den
„stillen Tagen“ zur Ruhe kommen, können wir dem eigentlichen Sinn
dieses ganz besonderen Festes näher kommen. Dazu kann uns
diese kleine Geschichte helfen:
Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten, was
wohl die Hauptsache an Weihnachten sei. „Na klar, der Gänsebra-
ten“, sagte der Fuchs, „was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!“
„Schnee“, sagte der Eisbär, „viel Schnee!“ Und er schwärmte verzückt:
„Weiße Weihnachten!“ Das Reh sagte: „Ich brauche einen Tannen-
baum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern.“ „Aber nicht so viele
Kerzen“, sagte die Eule, „schön schummrig und gemütlich muss es
sein. Stimmung ist die Hauptsache.“ „Aber mein neues Kleid muss
man sehen“, sagte der Pfau. „Wenn ich kein neues Kleid kriege, ist
es für mich kein Weihnachten.“ „Und Schmuck“, krächzte die Elster,
„an jedem Weihnachtsfest kriege ich etwas: Einen Ring, eine Brosche
oder eine Kette, das ist für mich das Allerschönste an Weihnachten.“
„Macht es wie ich“, sagte der Dachs: „Schlafen, schlafen, das ist das
Wahre. Weihnachten heißt für mich: Mal richtig schlafen.“ „Und
saufen“, ergänzte der Ochse, „mal richtig einen saufen und dann
schlafen.“ Aber dann schrie er „Aua!“, denn der Esel hatte ihm einen
gewaltigen Tritt versetzt: „Du Ochse, denkst du denn nicht an das
Kind?“ Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte: „Das
Kind, ja, das Kind, das ist doch die Hauptsache.“ „Übrigens“, fragte er
dann den Esel: „Wissen das die Menschen eigentlich?“
Der Mittelpunkt von Weinachten ist das Kind in der Krippe. Und
dieses Kind ist groß geworden zum Christus, zum König der Welt.
Es hat angefangen, die Welt zu verändern, Menschen zu verändern.
Anstelle des Hasses soll die Liebe regieren! Wie sehr brauchen wir
in unserer turbulenten und friedlosen Welt diese Zusage. Jemand
hat einmal gesagt: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem
geboren und nicht in dir, du wärst doch ewiglich verloren.“
Wenn Weihnachten für uns als Christfest einen Sinn hat, dann
nur den, dass wir dem Heiland Jesus Christus Raum geben in
unserem Herzen. Weihnachten als das Fest der Liebe hat für uns nur
dann einen Sinn, wenn in uns die Liebe wohnt und wir diese Liebe
weitertragen.
In diesem Sinne wünsche
ich Ihnen ein sinnvolles und
gesegnetes Weihnachtsfest.
Ihr Propst Dr. Jürgen Wätjer
Pfarrer der Gemeinde
St. Ansgar in Schönberg
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