Page 49 - Schönberg im Winter 2018
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Gedanken zur                                               Kennen Sie diese tierische
                                                                  Weihnachtsgeschichte?

                                                                  Die Tiere stritten sich wieder einmal darum, was denn
                                                                  die Hauptsache an Weihnachten sei. „Das ist doch klar“,
          Adventszeit                                             sagte der Fuchs, „der Gänsebraten. Was wäre Weihnach-
                                                                  ten ohne Gänsebraten?“
                                                                  Der Eisbär widersprach: „Schnee muss sein, viel Schnee!
                                                                  Weiße Weihnachten, das ist es!“ Das Reh aber sagte:
                                                                  „Der Tannenbaum ist es! Ohne Tannenbaum gibt es kein
                                                                  ordentliches Weihnachten!“
                                                                  „Aber nicht mit so vielen Kerzen“, heulte die Eule.
         Die leere Krippe: Wo ist Jesus?                          „Schummrig und gemütlich muss es sein. Die Weihnachts-
                                                                  stimmung ist die Hauptsache.“
         Peinliche Situation in der Kirchengemeinde: Das Christuskind war   „Und ein neues Kleid! Wenn ich kein neues Kleid bekom-
         aus der Weihnachtskrippe verschwunden. Schnell sollte eine neue   me, ist Weihnachten nichts!“, rief der Pfau.
         Krippenfigur angeschafft werden, doch der Pastor meinte: „Las-  Und die Elster krächzte dazu: „Jawohl, und Schmuck:
         sen wir doch die Krippe leer. Vielleicht kommen die Leute zum   Ringe, Armbänder, Ketten, am besten mit Diamanten.
         Nachdenken und fragen nach Jesus.“ Und tatsächlich fragten viele   Dann ist Weihnachten!“
         besorgt: „Wo ist denn das Jesuskind?“ „Hat man das Christkind   „Und der Stollen? Und die Kekse?“, fragte brummend
         vergessen?“ „Gibt es das: Weihnachten ohne Jesus?“ Die Antwort   der Bär, „die sind doch die Hauptsache, und die anderen
         darauf gab der Pastor dann in der Weihnachtspredigt: „Unsere   schönen Honigsachen. Ohne die verzichte ich lieber ganz
         Krippe ist in diesem Jahr leer geblieben und das Jesuskind ver-  auf Weihnachten.“
         schwunden. Dem, der es gestohlen hat, wünsche ich Gottes Segen   „Und wo bleibt die Familie?“, quakte die Ente. „Erst wenn
         und hoffe, dass er es ernst meint mit Jesus. Denn wer Jesus hat, der   ich alle Lieben um mich versammelt habe, ist für mich
         hat das Leben. Und wer Jesus nicht hat, hat das Leben nicht. Damit   Weihnachten!“
         ist zwar nicht diese Figur oder irgendein Abbild des Herrn gemeint,   „Nein“, unterbrach der Dachs. „Macht es wie ich: schlafen,
         sondern von ganzem Herzen an Jesus Christus zu glauben. Somit   schlafen, schlafen! Das ist das einzig Wahre an Weih-
         ist es ganz wichtig, wenn die Krippe leer bleibt, weil Jesus seit über   nachten, einmal richtig ausschlafen!“ Und dann brüllte der
         2.000 Jahren nicht mehr darin liegt. Genau so, wie er auch nicht   Ochse plötzlich: „Aua!“
         mehr am Kreuz hängt, wo er die Erlösung vollbracht hat. Nun,   Der Esel hatte ihm einen kräftigen Huftritt verpasst und
         liebe Gemeinde, schaut doch bitte noch einmal in die Weihnachts-  sagte nun: „Du, Ochse, denkst du denn auch nicht an das
         krippe. Alles ist noch da: Maria, die Mutter Jesu, Joseph, die Hirten   Kind wie die Anderen alle?“
         und auch die Tiere. Nur Jesus ist verschwunden. Fast wie bei euch   Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte:
         daheim, nicht wahr? Alles haben wir: Familie, einen geschmückten   „Das Kind, natürlich das Kind, das ist doch die Hauptsa-
         Lichterbaum, teure Geschenke und den Weihnachtsbraten – aber:   che!“ Und nach einer Weile fragte er den Esel: „Du Esel,
         Wo ist Jesus?“                                           sag einmal, wissen das die Menschen eigentlich auch?“
         Selbst, wenn wir hundertmal Weihnachten feiern hier auf der Erde   Als Hilfe für uns gestalten Doris Becker und Marie Wiese
         und Jesus wird nicht in unseren Herzen „geboren“, nützt ER uns   in unserer katholischen Kirche St. Ansgar in Schönberg
         gar nichts! Mein Wunsch ist, dass alle Leser genau darüber einmal   einen „Weg nach Betlehem“. Sie haben in diesem Jahr
         nachdenken und stille werden. Und die Bitte: Lasst die Krippe nur   als  Weggefährten für die Sonntage des Advent  keine
         leer, wichtig ist, dass die Herzen voll sind von Christus. Er will nicht   Tiere, sondern „beeindruckende Menschen“ ausgesucht.
         nur an Weihnachtstagen, sondern an allen Tagen unser Lebensin-  Wir laden Sie dazu herzlich ein: Damit wir „die Hauptsa-
         halt sein. Die Bibel sagt:
                                                                  che“ nicht aus unseren Augen und aus unseren Herzen
         „Diese Botschaft ist absolut zuverlässig und verdient unser volles   verlieren.
         Vertrauen: Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu
         retten.“ – 1. Tim. 1, 15

                                                                 Und wir wünschen Ihnen vor allem den
                                                                              Segen des Christkinds!
                        Ihnen allen wünsche ich                         Pastor Winfried Krzyzanowski,
                     gesegnete Weihnachtstage!                   Katholische Kirchengemeinde St. Ansgar
                              Hans G. Becker,
                          Christliche Gemeinde


         Fotos: privat, fotolia.com/TIMDAVIDCOLLECTION
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