Page 79 - Schönberg im Sommer 2024
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Schutz der Vögel unbedingt beachtet
                                                                                werden.
                                                                                Ein ganz anderes Bild bieten die Steilkü-
                                                                                stenabschnitte östlich des Hohenfelder
                                                                                Strandes bis hin zum Warnfeuer Hu-
                                                                                bertsberg an der Grenze zum abgesperr-
                                                                                ten Schießgebiet Todendorf der Bundes-
                                                                                wehr. Hier ist die Ostseeküste steinig
                                                                                und teils unwegsam, bei windigem oder
                                                                                gar stürmischen Wetter wirkt sie wild
                                                                                und ungezähmt. Um sich diese Natur-
                                                                                strände zu erwandern, braucht es schon
                                                                                ein wenig Kondition und Trittsicherheit.
                                                                                Doch  die  Mühe  lohnt:  Wer  nach  län-
                                                                                gerem Balancieren und Stapfen über
                                                                                Findlinge und loses Geröll ein sonniges,
                                                                                windgeschütztes und vielleicht sogar
                                                                                feinsandiges  Plätzchen  findet,  bleibt
                                                                                hier ziemlich ungestört.

                                                                                WILDE KÜSTEN:
                                                                                EIN NATURERLEBNIS

                                                                                Ein guter Ausgangspunkt für eine Wan-
          ein Kilometer auf unbefestigten, aber   Landschaftsverbrauch bei der hie-  derung an den Steilküsten ist wiede-
          gut begehbaren und auch per Fahrrad   sigen Deichverstärkung ausgewiesen.   rum der Strandparkplatz in Hohen-
          befahrbaren Wegen zurückzulegen.   Um die Flächen in einen möglichst na-  felde. In östlicher Richtung führt der
          Bei anhaltend regnerischem Wetter   türlichen Zustand zurückzuversetzen,   Weg zunächst direkt am Strand ent-
          kann es zwischendurch matschig sein.   hat man seinerzeit ein etwa 800 Me-  lang  bis  zum  Campingplatz  Seeblick
          Am Strandsee findet sich ein hölzerner   ter langes Teilstück des alten Landes-  am Ferienhausgebiet Malmsteg. Hier
          Beobachtungsturm, von dessen Platt-  schutzdeiches abgetragen und damit   überqueren wir einen kleinen Parkplatz
          form aus sich eine weite Aussicht über   die niedrig gelegenen, etwa 50 Hektar   und folgen dem Weg weiter, der nun
          die Ostsee und die Küstenlandschaft   umfassenden Flächen dahinter wieder   vom Strand weg entlang der Salzwie-
          eröffnet. Außerdem lassen sich von   dem Einfluss der Ostsee überlassen.  sen und über eine Holzbrücke über die
          hier  aus  eine  Menge  verschiedene   Wer am liebsten direkt am Wasser ent-  Mühlenau hinweg einen  Bogen durch
          Wat- und Wasservögel beobachten.   langwandern möchte, sollte beachten,   die Feldmark beschreibt, bevor er an
          Der Weg führt weiter in weitem Bogen   dass während der Brutzeiten der hier   die Ostsee und das nun beginnende
          um den Strandsee herum. Während    vorkommenden Vogelarten das Betre-  Steilufer zurückführt.
          sich linker Hand die Feldmark er-  ten von Strand und Strandwall einge-          Fortsetzung auf Seite 80
          streckt, säumen zur Rechten buschige   schränkt ist. Die Verbote sollten zum
          Wiesen und niedrige Baumgruppen die
          Uferbereiche des Strandsees. Manch-
          mal grasen hier urige, zottelige Hoch-
          landrinder – natürlich hinter einem
          Zaun. Anschließend führt der Weg un-
          mittelbar am Strandwall entlang knapp
          zwei Kilometer weiter bis zum zweiten,
          größeren Strandsee des Naturschutz-
          gebiets. Wo der Weg nach links um
          den See herum abknickt, informieren
          Schilder über das Biotop und die Reste
          einer alten Fischerkate, die hier bis vor
          rund 250 Jahren gestanden hat.
          Mit beinahe 35 Jahren ist das Na-
          turschutzgebiet nicht ganz so alt wie
          diese Kate. Immerhin schon 1990 hat
          das Schleswig-Holsteinische Umwelt-
          ministerium die „Strandseelandschaft
          bei  Schmoel“  als  Ausgleich  für  den

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