Page 23 - Schönberg im Sommer 2024
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gegründet und die Arbeit beinahe dem Handwerk sowie Gastrono-
nahtlos fortgesetzt, hat Knut Lin- mie und Tourismus“, sagt Knut
dau aus den vielen Protokollbü- Lindau.
chern und Akten, die in seinem Grund dafür sei der Zusammen-
Keller lagern, herausgelesen. schluss des ursprünglichen „Ge-
„130 Betriebe waren das, aus dem werbe- und Handelsvereins“ mit
Stand weg“, sagt er bewundernd. der Kreishandwerkerschaft und
Und wenn er die alten Zeitungs- dem Verkehrsverein Ende der
seiten mit den vielen Annoncen 1960er-Jahre. „Als mein Vater un-
jener frühen Nach kriegs- und ter dem damaligen Vorsitzenden
Wirtschaftswunderzeiten durch- Hermann Vogt in den Vorstand
sieht, fällt Knut Lindau vor allem kam, hatte der als Folge dieser
eines auf: „Damals gab es für je- Fusion noch 14 Mitglieder“, weiß
den Bedarf viele kleine Geschäfte Knut Lindau. „Entscheidungen zu
in Schönberg; sogar Ärzte waren treffen, war mit so vielen Köpfen
im Verein organisiert.“ Zwar habe nicht immer einfach.“
man heute „recht stabil“ etwa Deshalb habe man seinerzeit ent- heranrücken: „Eben weil wir so
150 Mitgliedsbetriebe, aber die schieden, den Vorstand sowohl viele unterschiedliche Gewerke
Krämer- und Tante-Emma-Läden, zu verjüngen als auch zu verklei- und Branchen haben, möchten
etliche Handwerksbäcker, Flei- nern. Lindau: „Diese Einstellung wir fachbezogene Runde Tische
scherei- und Fischläden oder haben wir heute immer noch: Wer mit Stammtischcharakter einrich-
Fachgeschäfte seien über die Jah- als junger Mensch bei uns aktiv ten, um in einem lockeren Rah-
re verschwunden. mitwirken oder Vorstandsarbeit men miteinander ins Gespräch zu
„Dafür haben wir heute eine en- übernehmen möchte, ist herzlich kommen.“
orme Bandbreite an Mitgliedsbe- willkommen.“ Um dafür Interesse Doch der Schönberger Gewer-
trieben aus den drei Säulen Han- zu wecken, wolle der Verein nun be- und Fremdenverkehrsverein
del, Gewerbe und Dienstleistung, näher an die Basis der Mitglieder sei weit mehr als eine reine Wirt-
schaftsvereinigung. „Einen gleich
hohen Stellenwert haben bei uns
Spaß und Geselligkeit“, versichert
Knut Lindau, „und daneben set-
zen wir uns in Zusammenarbeit
mit der Kommune für Kunst, Kul-
tur sowie Ortsentwicklung, Orts-
planung, soziale Belange und
den Arbeitsmarkt vor allem für
junge Menschen ein.“ Sichtbares
Beispiel dafür seien etwa die
Skulpturen des Metallgestalters
und Kunstschmieds Heiko Voss,
die an mehreren Stellen des Ost-
seebands ihren Platz gefunden
haben. „Die Idee dazu kam mir
während eines Sommerurlaubs
an der Algarve, wo ich in Faro
einen Skulpturenpfad entdeckt
hatte und mir dachte, so etwas
passe auch gut nach Schönberg.“
Bei dem damaligen Bürgermeister
Wilfried Zurstraßen sei die Idee
gut angekommen und „gemein-
sam haben wir sie auch gleich
umgesetzt“, erinnert sich Lindau.
Seit 2009 kommt seitdem jährlich
eine Figur hinzu.
Fortsetzung auf Seite 24
Bürgermeister Peter A. Kokocinski überbringt dem Verein Grußworte von der Gemeinde
zum 100-jährigen Bestehen.
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